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Gen- und Zelltherapie 2.023: Wie lässt sich das Potenzial neuer Therapien optimal ausschöpfen?

01.12.2023, 18:30–20:00 Uhr
Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin; Hörsaal

Anlässlich des Erscheinens ihres aktuellen Themenbands „Gen- und Zelltherapie 2.023. Forschung, klinische Anwendung und Gesellschaft“ lud die AG Gentechnologiebericht ein zu einer öffentlichen Abendveranstaltung zum Potenzial von Gen- und Zelltherapien.

Unlängst sind sog. neuartige Therapien wie CAR-T-Zelltherapien als neue Blutkrebstherapien in der medizinischen Regelversorgung in Deutschland und damit auch in Politik und Gesellschaft angekommen. Obwohl bereits seit Jahrzehnten an Gen- und Zelltherapien geforscht wird – mit einigen frühen Rückschlägen vor allem bei vektorbasierten Gentherapien – feierten beide nur schwer voneinander zu trennende Bereiche in den letzten Jahren große Erfolge für schwere bzw. seltene und zuvor oft unheilbare Krankheiten. Erkenntnisgewinn (v. a. in Bezug auf Gentransfervektoren) und technischer Fortschritt (z. B. in Bezug auf CRISPR/Cas) ermöglichten, dass momentan weltweit Hunderte klinischer Studien durchgeführt und immer mehr Gen- und Zelltherapien zugelassen werden, z. B. für Krebs- bzw. Immun- und neurologische Erkrankungen sowie im Bereich der regenerativen Medizin. Da in Deutschland selbst verhältnismäßig wenige klinische Studien stattfinden, wird aktuell vom Deutschen Bundestag und Forschenden eruiert, wie ein besserer Transfer vom Labor in die Klinik ermöglicht werden kann. Die medizinischen Erfolge werfen dabei auch ethische Fragestellungen auf, vor allem in Bezug auf die zum Teil sehr hohen Kosten neuartiger Therapien sowie in Bezug auf greifbarer werdende kritisch betrachtete Anwendungen wie genetisches Enhancement und Keimbahninterventionen.

Nach einem Grußwort von Prof. Dr. Christopher Baum, Vorsitzender des BIH-Direktoriums, führten Boris Fehse und Martin Zenke ein in den aktuellen Stand und das medizinische Potenzial von Gen- und Zelltherapien. Dieter Birnbacher beleuchtete ethische Fragen und Dr. Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin bei der SZ, moderierte den Abend. Die Deutsche Gesellschaft für Gentherapie (DG-GT) wurde auf dem Podium vertreten durch Hildegard Büning, Professorin für Infektionsbiologie des Gentransfers an der Medizinischen Hochschule Hannover; Sina Bartfeld, Professorin für Medizinische Biotechnologie an der TU Berlin, vertrat das German Stem Cell Network (GSCN) mit.

Vortragende:

Boris Fehse: Professor für Zell- und Gentherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Sprecher der AG Gentechnologiebericht.

Martin Zenke: Professor für Zellbiologie am Universitätsklinikum der RWTH Aachen.

Dieter Birnbacher: Emeritierter Professor für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.