Der Gentechnologiebericht
Gentechnologien zählen zu den einflussreichsten Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Sie bieten die Möglichkeit, in die Erbsubstanz einzugreifen – in die der Natur und in unsere eigene. Da sie die unterschiedlichsten Lebensbereiche betreffen, knüpfen die mit ihnen verbundenen Debatten direkt an die Lebenswelt von Bürgerinnen und Bürgern an. Gerade aufgrund ihres Potenzials, weitreichenden Einfluss auf Forschung, Landwirtschaft und Medizin zu nehmen, bewegt sich ihre öffentliche Wahrnehmung oftmals zwischen Furcht und Hoffnung.
Vor diesem Hintergrund will die Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht – Monitoring und interdisziplinärer Dialog die Voraussetzungen für einen sachlichen Diskurs über die unterschiedlichen Gentechnologien in Deutschland fördern. Die Gruppe, zusammengesetzt aus namhaften Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern/-wissenschaftlerinnen, ist ein unparteiisches und langfristiges Observatorium, das die unterschiedlichen Anwendungen der Gentechnologie sorgfältig aufarbeitet und deren Entwicklungen im Blick behält.
Betrachtet werden neben dem aktuellen Stand der technischen Entwicklung auch die vielfältigen Einsatzbereiche gentechnologischer Verfahren. Wirtschaftliche, ökologische und naturwissenschaftliche Aspekte einzelner Anwendungen der Gentechnologie werden dabei ebenso in den Blick genommen wie ethische, politische und soziale Gesichtspunkte.
Ihre Tätigkeiten nahm die Gruppe im Jahr 2001 auf. Seither dokumentiert sie ihre Ergebnisse und Handlungsempfehlungen an Politik, Wissenschaft und Wirtschaft in einer Veröffentlichungsreihe, die mit dem ersten „Gentechnologiebericht“ im Jahr 2005 ihren Anfang nahm. Seine behandelten Themen macht der Gentechnologiebericht nicht nur durch seine zahlreichen Publikationen, sondern auch durch unterschiedliche, regelmäßig stattfindende Veranstaltungsformate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Die Arbeitsgruppe war eine Langzeitaufgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und wurde von 2019 bis 2021 als Drittmittelprojekt finanziert durch die Friede Springer Stiftung. Seit Januar 2022 ist die Arbeitsgruppe am Berlin Institute of Health (BIH) ansässig. Die Arbeit der Gruppe wird koordiniert durch die Mitarbeiter/-innen einer am BIH ansässigen Geschäftsstelle.