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Genomchirurgie: Keimbahntherapie beim Menschen?

Workshop und Podiumsdiskussion, 11. November 2015, 15:30

Unter dem Oberbegriff „Genomchirurgie“ werden neue Verfahren der Gentechnik zur gezielten Änderung von Genomen subsumiert. Brisant ist dabei, dass die Methodik grundsätzlich auch beim Menschen anwendbar ist. Durch die Veränderung von Keimzellen könnten die Genomänderungen an die Nachkommen vererbt werden. Gerade solche Keimbahn-Eingriffe sind heftig umstritten.

Die IAG Gentechnologiebericht fordert in ihrer 2015 veröffentlichten Analyse „Genomchirurgie beim Menschen“ ein Moratorium von Keimbahnexperimenten zur Klärung der mit ihr verbundenen offenen Fragen. 

Bei der Veranstaltung diskutierten namenhafte Sachverständige naturwissenschaftliche, rechtliche und ethische Fragen einer möglichen Anwendung der Genomchirurgie beim Menschen.

Und Friede auf den Feldern? Schülerlabor Geisteswissenschaften zur Debatte um die Grüne Gentechnologie

Schülerlabor, Mai bis Juli 2015

Im Frühjahr und Sommer 2015 bot das Schülerlabor Geisteswissenschaften an der BBAW eine Veranstaltungsreihe zu einem Thema an, das die öffentliche Diskussion in den letzten Jahren geprägt hat wie nur wenige andere naturwissenschaftliche Entwicklungen: die sog. Grüne Gentechnologie. Kooperationspartner/-innen der Staffel waren Mitarbeiter/-innen der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht der Akademie, Dr. Julia Diekämper und Dr. Anja Hümpel. 

Die Grüne Gentechnologie umreißt die Anwendung gentechnischer Verfahren im Bereich der Pflanzenzucht. Ihr Ergebnis sind gentechnisch veränderte Organismen mit verbesserten Eigenschaften wie erhöhte Herbizidtoleranz oder gesteigerter Nährstoffgehalt. An die Grüne Gentechnologie knüpfen sich vielfältige Versprechen und Hoffnungen wie etwa eine Lösung des Welthungerproblems. Wie nicht zuletzt die aktuellen Auseinandersetzungen um das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zeigen, rufen gentechnisch veränderte Lebensmittel bei den potentiellen Verbrauchern aber auch immer wieder heftige Befürchtungen und Widerstände hervor.

Das Schülerlabor stellte die zugrunde liegenden biotechnologischen Verfahren einschließlich neuerer Züchtungsmethoden wie Cisgenetik und Intragenetik vor und nahm die Grüne Gentechnologie dann v. a. als Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse in den Blick. Es wollte einen Beitrag zum Verständnis der scheinbar festgefahrenen Debatte leisten, indem es naturwissenschaftliche, politische, sozioökonomische und ökologische Argumente sorgfältig auseinanderhielt und die öffentlich artikulierte Haltung zur Grünen Gentechnologie auch als Ausdruck spezifischer Werte und Normen untersuchte. Dabei ging es u. a. um folgende Fragen: Wo entsteht öffentliche Meinung? Anhand welcher Kriterien können wir „gute Gründe“ identifizieren? Und was verrät die Dynamik des öffentlichen Diskurses über den Zustand eines Gemeinwesens? Zentrales Instrument des Gentechnologieberichts, der nicht selbständig Daten erhebt, sondern extern vorhandene Daten zur Gentechnologie aufschließt, ist die sog. Problemfeld- und Indikatoren-Analyse aus der empirischen Sozialforschung. Im Workshop erhielten die Teilnehmenden Gelegenheit, die komplexe Arbeit mit Indikatoren anhand ausgewählter Materialien zu erproben und zu reflektieren. Der interdisziplinären Ausrichtung der Veranstaltungsreihe entsprechend, richtete sich das Angebot an Leistungskurse sowohl natur- als auch sozial- bzw. geisteswissenschaftlicher Unterrichtsfächer: Biologie, Sozialwissenschaften, Politikwissenschaft, Geographie und Philosophie.

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